
Mythen der Beauty Industrie
Sie halten sich hartnäckiger
als manche Hautprobleme: Beauty-Mythen. Es ist nicht verkehrt, nicht
alles zu glauben, was man hört, und das gilt besonders in der Welt der
Schönheit. Viele Behauptungen, Überzeugungen und Halbwahrheiten sind
falsch oder verunsichern ohne Grund.
In diesem Artikel möchten
wir unser Wissen über die größten Beauty-Mythen mit euch teilen und für
Klarheit zwischen Werbeversprechen und Wissenschaft sorgen.
Mythos Nr. 1: Werbung mit dem Begriff “chemikalienfrei“ oder “ohne Chemie“
Kurz
und knapp: Es gibt kein chemikalienfreies Produkt. Alles, was flüssig,
fest oder gasförmig ist, ist chemisch. Sogar Wasser ist chemisch. Alles
um uns herum ist Chemie, wir, unser gesamter Stoffwechsel, das alles
sind chemische Reaktionen.
Mythos Nr. 2: Abends benötigt die Haut eine andere Pflege mit anderen Inhaltsstoffen als am Tag
Hinter
diesem Mythos steckt die Annahme, dass die Haut in der Nacht Wirkstoffe
besser aufnehmen kann, was aus dermatologischer Sicht und durch Studien
belegt keinen Sinn ergibt. Außer Sonnenschutz natürlich, der abends
nicht notwendig ist, spricht nichts für eine zwingende Notwendigkeit,
eine zusätzliche Nachtcreme zu kaufen. Die Haut braucht tagsüber und
nachts dieselben guten Inhaltsstoffe.
Mythos Nr. 3: Eine Augencreme ist ein Muss
Kurz
und bündig beantwortet: Nein. Wenn Deine Gesichtspflege mild und nicht
mit Duftstoffen überfüllt ist, so ist eine zusätzliche Augencreme nicht
notwendig. Weil: Die Haut um die Augen ist zwar dünner und empfindlicher
als die restliche Gesichtshaut, aber vom Aufbau her etwa gleich.
Augencremen beinhalten in der Regel nicht spreitende Öle, die mehr
haften und sich weniger gut verteilen lassen.
Mythos Nr. 4: Natürliche Produkte sind immer besser für Dich
Natürlich
heißt nicht zwingend besser. Natürliche Inhaltsstoffe, insbesondere
ätherische Öle und Extrakte, können reizende Verbindungen enthalten,
oder mit der Zeit zu reizenden Verbindungen zerfallen. Die Rezeptur
sowie die Qualität ist hier entscheidend. Auf einige Zitrusöle sollte
immer verzichtet werden, da diese in Verbindung mit Sonnenlicht
phototoxisch wirken.
Ein gutes Beispiel, dass auch synthetisch
hergestellte Inhaltsstoffe einen Wert haben können, sind beispielsweise
Farbstoffe und Glitzer in der dekorativen Kosmetik. Bei der Gewinnung
von Mica (Glimmer) müssen in vielen Ländern Kinder mitarbeiten. Andere
natürlich gewonnene Farben enthalten häufig Schwermetalle. Auch
Eisenoxide, die als natürliche mineralische Farbstoffe angepriesen
werden, sind vollsynthetisch. Synthetisch hergestellte Farben sind
konsistenter und haben weniger Verunreinigungen.
Mythos Nr. 5: Ölige Haut braucht keine Feuchtigkeitspflege
Auch
das ist ein großer Irrtum! Feuchtigkeit tut auch öliger Haut gut. Eine
gute Pflegeroutine beinhaltet nicht nur eine Wasserbasis, sondern auch
eine Ölbasis. Sie hilft dabei, die Feuchtigkeit in der Haut
einzuschließen. Einige Öle helfen zum Beispiel, die Talgproduktion zu
regulieren oder den Heilungsprozess von Akne zu unterstützen.
Mythos Nr. 6: Kaufe Produkte, die Deinem Alter entsprechen
Alter
ist kein Hautzustand. Die Hautpflege sollte man daher nicht nach dem
Alter wählen, sondern nach Hauttyp, Hautzustand oder Hautproblem.
Feuchtigkeitsmängel, Falten, Linien und Hyperpigmentierungen können in
jedem Alter auftreten.
Mythos Nr. 7: Du solltest niemals einen Pickel ausdrücken
Ja
und nein. Ich rate dazu einen Pickel erst auszudrücken, wenn er „reif“
ist, sprich, das Weiße (der Eiter) zu sehen ist. Aber bitte nicht
irgendwie und schon gar nicht mit dreckigen Fingern.
Mythos Nr. 8: Kosmetik frei von Konservierungsmitteln
Konservierungsmittel
haben in Beauty Industrie einen schlechten Ruf, so schlecht, dass es
teilweise zur Marketingstrategie gehört, Produkte als “frei von
Konservierungsmitteln“ auszuloben. Ein geschulter Blick auf die
Inhaltsstoffe offenbart jedoch anderes. Denn, Vorsicht: Produkte, die
Wasser enthalten, MÜSSEN konserviert werden.
Frisch oder ohne
Konservierungsstoffe bedeutet meist lediglich den Verzicht auf
klassische chemisch-synthetische Konservierungsmittel, die unter
Verdacht stehen, Allergien und Reizungen auszulösen. Im Sinne der
Kosmetikverordnung, fallen Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Pentylene
Glycol, Glycine oder Sodium Anisate/Levulinate nicht unter den Begriff
der Konservierungsmittel, im chemischen Sinne aber schon – und das ist
gut so. Nur mikrobiologisch einwandfreie kosmetische Produkte sind gut
für unsere Haut. In GENEVIEVE Produkten werden nur rein natürliche
pflanzliche Aktivstoffe eingesetzt, die neben hautpflegenden
Eigenschaften konservierend (antibakteriell und gegen Hefen und
Schimmel) wirken. Wir verzichten bewusst auf synthetische sowie
hautreizende und bedenkliche Konservierungsmittel, wie Alkohol, der
häufig in Naturkosmetikprodukten eingesetzt wird.
Produkte, die nicht konserviert werden müssen:
Beinhaltet ein Produkt, nur Öle und Fette, so muss es in der Regel
nicht konserviert werden. Auch unsere Naturseifen oder festen Shampoo-
und Duschbars benötigen keine Konservierungsmittel, sie konservieren
sich selbst.
Mythos Nr. 9: Silikone sind schädlich
Silikone
sind eine Gruppe synthetischer Polymere, im Labor hergestellte
Kunststoffe. In der Kosmetik kann man sie durch Begriffe, wie
Dimethicone, Methicone, Polysiloxane und Cyclomethicone erkennen. Ein
Blick ins Kosmetikregal eines Drogeriemarktes zeigt: Silikone sind in
der Kosmetik in einer Vielzahl an Produkten zu finden. In Cremen,
Lotionen, Haarpflegeprodukten, Lippenstiften, Sonnencremen,… Und das aus
vielen Gründen: Silikone sind sehr vielseitig einsetzbar, sie bilden
einen Schutzfilm auf der Haut, kaschieren feine Linien, machen die Haut
geschmeidig und spenden Haaren Glanz und Glätte. Nicht zuletzt sind sie
lange haltbar und ziemlich günstig in der Herstellung.
Silikone
sind per se nicht schädlich für die Haut. Als hautfremde Stoffe lösen
sie keine Allergien oder Reizreaktionen aus und gelten allgemein als
sehr verträglich.
Allerdings gibt es einige Nachteile von Silikonen:
Die
angenehmen Eigenschaften von Dimethicon in der Hautpflege verschwinden,
sobald man sich sein Gesicht wäscht. Zudem ersetzen sie in den
Rezepturen meist hochwertige pflanzliche Öle, die der Haut nachhaltige
Benefits liefern würden. Silikone kaschieren, haben jedoch keinen
nachhaltigen Benefit.
In der Haarpflege legen sich Silikone auf
dem Haar ab, umschließen es immer mehr und lassen keine Wirkstoffe
hindurch. In der Folge trocknet das Haar unter der Schutzschicht immer
mehr aus.
Zu guter Letzt der Umweltaspekt: Als synthetische
Produkte sind sie in der Natur nur schwer abzubauen. Durch Kosmetik,
Shampoos und andere Produkte, werden jedoch Tonnen an Silikonen ins
Abwasser und damit in die Umwelt gespült.
In unseren Rezepturen setzen wir auf pflanzliche Silikon-Alternativen, wie Squalan oder Brokkolisamenöl.
Das
Feld der Beauty-Mythen ist weit und es gibt noch viele weitere
Irrtümer. Welcher Mythos fällt Dir ein? Schreibe ihn doch gerne in die
Kommentare.
Alles Liebe,
Deine Geneviève